Landesnetzwerk

Lokale Projekte

Auch in unserer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft erfahren LSBTIQ*-Personen Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund der herrschenden heterosexuellen soziokulturellen Normen. Nicht nur für LSBTIQ*-Personen, sondern für alle Menschen, stellt dies eine Begrenzung ihrer individuellen Möglichkeiten zur Verwirklichung vielfältiger Lebensweisen dar.

Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich gerade in der Pubertät auf dem Weg zur Selbstfindung, besonders im Hinblick auf ihre geschlechtliche Identität und ihre sexuelle Orientierung. In unserer Gesellschaft dominieren jedoch heterosexuelle Rollenvorbilder und damit einhergehende heteronormative Lebensentwürfe, an denen sich junge Menschen hauptsächlich orientieren müssen – mangels anderer Alternativen. Aufgabe von LSBTIQ*-Bildungsprojekten ist es darum, ihnen die Vielfalt von unterschiedlichen Lebensweisen sichtbar zu machen sowie auf der anderen Seite Selbstwertgefühl zu fördern.

Ob sich beispielsweise gleichgeschlechtlich orientierte Jugendliche trauen, zu sich und zu ihrer Orientierung zu stehen, hängt entscheidend vom Klima der Schule ab. Wenn Homosexualität nicht im Unterricht thematisiert wird und “schwul” ein beliebtes Schimpfwort auf dem Schulhof ist, werden sie versuchen, weitgehend unsichtbar zu bleiben. Vielen fehlt es an Repräsentation in den Medien und im Alltag. Oft bleibt Queerness weitgehend dethematisiert.

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Das Land Niedersachsen hat sich bereits 1994 verpflichtet, der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen entgegen zu treten. Dazu gehört auch, Homosexualität in der Schule zu thematisieren. Außerdem handelt es sich um ein wichtiges Thema für die politische Bildung. Im Jahr 2014 hat das Land zudem einen Entschließungsantrag verabschiedet, der die Landesreagierung auffordert, die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten besser im Unterricht zu berücksichtigen. Der Rahmenlehrplan für Biologie an Gymnasien wurde bereits entsprechend angepasst.

Wer in der Schule beispielsweise lernt, mit der Minderheit queerer Menschen, wird dieses auch eher mit anderen Minderheiten können. Da in Niedersachsen bisher keine eigenständigen Richtlinien zur Sexualerziehung vorliegen, in denen LSBTIQ-Lebensweisen verbindlich thematisiert werden, versuchen die SCHLAU-Projekte durch Bildungsarbeit diese Lücke zu schließen. Zugleich bieten wir in unseren Workshops Repäsentation verschiedener queerer Realitäten an, welche durch Lehrkräfte im Unterricht kaum vermittelt werden können.

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Derzeit können wir auf einen Pool von ca. 15 ehrenamtlichen Teamer*innen mit persönlichem queerem Hintergrund und zurückgreifen. Bei Workshops bilden wir möglichst vielfältig zusammengesetzte Teams von 2-4 Personen.

Durch regelmäßige interne und externe Fort- und Weiterbildungen sowie der Teilnahme an Seminaren und Vernetzungstreffen zum Erfahrungsaustausch garantieren wir die fortwährende professionelle Qualitätssicherung und Evaluation unserer Arbeit.

Neue Teamer*innen nehmen zudem an einer zweiteiligen Grundqualifizierung in der Akademie Waldschlösschen teil, in der ihnen pädagogische Grundlagen der schulischen Aufklärungsarbeit vermittelt werden.

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LSBTIQ+ (im Englischen: LGBTQIA+) ist ein Akronym und beschreibt queere Identitäten, die nicht hetero oder cis sind.

LSBTIQ+ steht für:
Lesbisch
Schwul
Bi
Trans
Inter
Queer

das “+” steht für viele weitere Identitäten, die auch unter den Begriff “queer” fallen, wie beispielsweise nichtbinär, asexull, aromantisch, genderqueer und vielen mehr.

Queer ist also ein anderer Überbegriff, der LSBTIQ+ Identitäten einschließt und auch als Regenbogenbegriff bezeichnet wird.

 

Weitere Infos findet ihr beispielsweise in folgendem Flyer des CSD Karlsruhe:

https://www.csd-karlsruhe.de/wp-content/uploads/CSD-Karlsruhe_Bauzaunbanner-Genderbread.pdf

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Zielgruppen und Angebot

Schwerpunktmäßig besuchen wir Schulklassen der Jahrgänge 7 – 10 oder Berufsschulklassen. Darüber hinaus stehen wir auch Gruppen und Einrichtungen in der außerschulischen Jugendarbeit zur Verfügung und bieten Veranstaltungen für Lehrer*innen, Pädagog*innen und Eltern an. Auf Anfrage können weitere Einsatzmöglichkeiten besprochen werden.

Wir bieten Bildungs- und Aufklärungsveranstaltungen ab 120 Minuten an (in Schulklassen aber bevorzugt mindestens vier Schulstunden), die in den regulären Unterricht eingebettet sein können oder z. B. Teil von Diversitäts-Projekttagen oder Anti-Diskriminierungsarbeit sind.

Wir möchten:

  • über Lebenswelten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, aromantischen, asexuellen, inter, trans* und nichtbinären Menschen aufklären und berichten
  • das Coming-Out erklären
  • Vorurteile aufbrechen
  • queeren Jugendlichen das Coming-Out erleichtern
  • jeden und jede stärken, Mobbing und Diskriminierung bei sich oder anderen entgegen zu treten
  • Mut machen, eigene Wege zu gehen